Wer diese Tage das Zine im Briefkasten findet, liest auch meinen Chefredakteurinnengruß zu Beginn, zumindest vielleicht 😉 wir haben viel hin und her überlegt, wo wir mit dem Zine hinwollen, wen und womit wir das ereichen können, was wir möchten, und wie das alles unter einen Hut zu bringen ist. Dazu gibt es noch ein paar Hintergrundinfos, die an dieser Stelle vielleicht von Interesse sind:

Scheinbar kein Fokus?

Wir sind nicht hardcore genug, wir sind nicht queer genug, wir sind nicht vegan genug. Mit wir meine ich das Zine. Unser Baby. WIR sind alles davon, was ich gerade genannt hab, unumstößlich, 24/7 und mit Hingabe. Aber der Output scheint der Leserschaft nicht einseitig genug. Es ist kein Zine NUR über den Kampf gegen das Patriarchat. NUR für total iberation. NUR für geile Konzerfotos und Interviews mit gerade angesagten Bands, die touren oder Platten bewerben. Natürlich nicht. Denn wir sind alles davon, nur immer gleichzeitig, verschmolzen ineinander, und GENAU so ist xclusivx.

Wenn liebe Freundinnen in der Vergangenheit angeboten hatten an unserer statt auf dem QUEER ZINE FEST in Berlin das Zine anzubieten, was wir dann extra durch die Republik geschleppt und geschickt haben, blieb es liegen, weil auf dem Cover eine Band zu sehen war.

Bei Merchständen auf hardcore o.ä. Konzerten, nimmt die music crowd es nicht mit, weil es nicht umsonst ist oder weil es nicht aussieht wie das hundertste Fotozine. Don’t get me wrong, nix gegen Konzertfotos und Shirts, aber daraus wollen wir nicht allein bestehen. Das habt ihr aber sicher schon gemerkt.

Im Plattenladen um die Ecke, beim online shop unseres Vertrauens oder dergleichen liegt das Zine wie Blei im Regal. Wir wissen nicht genau warum, aber denken mal, es ist die Mischung der Themen, die für uns so wichtig ist, die es schwer macht, den Radius zu erweitern. Was uns eigentlich wundert, aber wir stecken ja nicht drin. Anstatt Resellern vor die Aufgabe zu stellen, die Magazine weiter runter zu setzen oder uns in der Verlegenheit zu befinden, sie von ihnen zurück zu kaufen…machen wir das lieber anders. Danke an all die Unterstützung über die Jahre, zb roots of compassion, kleine Labels oder Mo’s Plattenladen.

Von veganen Großveranstaltungen müssen wir gar nicht anfangen oder!? 😉

Das einzige, was erfolgreich lief, da hier die Crowd genau zu unserem Angebot passt, ist das FLUFF FEST. Aber das wollen wir das erste Mal seit 4 Jahren endlich wieder komplett nur als Gäste genießen, daher wird es dort auch keins geben. Lieber führen wir Interviews mit Wake of Humanity oder SECT, treffen uns mit Jack von OUTCAST AGENDA und haben eine unstressige Zeit ohne verkaufen zu müssen. Auch wenn letztes Jahr in einem Tag alles sold out war…

Zu teuer?

Wir sind stolz auf die Abwesenheit von Anzeigen und das ist einer der großen Faktoren, weshalb das Zine immer teurer sein wird als so manch anderes. Dafür bekommt ihr nur premium Inhalt und wir haben dafür mit niemandem über Platz und Preis verhandelt.

Auch wenn gofundme.com/xclusivx irre erfolgreich war, ihr dürft nicht vergessen, dass da nichts von über bleibt, alles wird reinvestiert, und große Posten wie Adobe-Abo, Sticker und Jutebeutel sind da mit drin. Ursprünglich dachten wir, es reicht dann für kostenlose Exemplare für die Beitragenden oder sogar für noch mehr Seiten und noch tolleres Papier, sogar vielleicht ein anderes Format….aber das tat es nicht. Dennoch könnten wir nicht zufriedener über das Ergebnis sein. Hochkant, eine neue Ära, oder auch back to the roots 😉 wer sich noch an Ausgabe 1 bis 3 erinnert.

Klein aber fein vs. Go big or go home?

Viele schreiben uns und meinen wir müssen größer werden, mehr Menschen erreichen. Das klappt so aber nicht, siehe erster Punkt. Was uns viel wichtiger ist, ist euch zu zeigen, wie wichtig ihr uns seid. Das sind die Treuen, die seit Anfang an dabei sind, die Loyalen, die immer wieder bestellen, deren Namen wir schon kennen und grinsen müssen, wenn wir eine Mail von ihnen kriegen. Das sind aber auch die, die neu dazu kommen und Feuer & Flamme sind für unser Ding. Und alle, die noch dazu kommen, die sich für die für uns untrennbare Mischung aus Feminismus, Veganismus, Musik, mehr als Musik und allem dazu interessieren und unser Zine gerne lesen.

Elitär =/= barrierfrei?

Wir haben natürlich auch hin und her überlegt, wie wir es mit dem Übersetzen machen, und das war eine schwere Entscheidung: aus Platzgründen aber auch aus Zeitgründen können wir die Inhalte nicht übersetzen. Deutsche Projekte bleiben auf Deutsch, internationale auf Englisch. Wir haben ständig liebe Angebote, das Zine zb auf Spanisch zu übersetzen, aber ob sich das lohnen würde?

Aber…dieser exklusive Club soll ja nicht das feeling von Elite haben. Es geht um die Papierenthusiat_innen unter euch, denen an der Zinekultur liegt, und die das Zine nicht nur einmalig punktuell lesen, weil EINE Band drin ist, die euch interessiert, sondern diejenigen, die sammeln und sich am haptischen Eindruck freuen. Was nicht gegen Sharing is caring spricht, bitte, verleihen, weitergeben wenn gelesen, erlaubt ist, was gefällt 😉

Damit wir aber barrierefrei(er) werden, ist der Plan nach und nach alle Inhalte nicht nur in Form der Flip-PDFs hier online zu stellen, sondern auch als einzelne Beiträge. Der Unterschied liegt hierbei nicht nur in der Art des Lesens und des Eindrucks, sondern natürlich auch in der Auffindbarkeit der Artikel, Stichworte und Interviews. Zusätzlich verbreitert dieser Zugang den Radius derer, die sich für die Inhalte des Zines interessieren, aber nicht so sehr für die Form aus Papier. Social sharing pusht diesen Aspekt darüber hinaus, wenn Leute die Inhalte teilen und zB die Bands explizit auf IHREN Artikel statt auf ein ganzes PDF hinweisen können. Damit hoffen wir, alle happy zu machen 🙂


2017 als Exempel

xclusivx wurde von Phil getauft. Wir dachten uns 2012, ein Zine, das über Dinge schreibt, das sonst keins tut, das einfach ein wenig anders ist, das wäre doch cool. Und so machten wir das. Januar 2013 war die erste Ausgabe geboren… 2017, mit der gofundme-Aktion wollten wir schauen, ob das, was wir uns so denken, auch mit eurer Hilfe machbar ist. Und das ist es! I) DANKE für alles. Für jedes Feedback und jede Order, tut gut, zu sehen, dass es eben doch um die 100 Leute wirklich ins Herz trifft, was wir machen.

Und wer jetzt nach all dem Erzählen noch Lust bekommen hat, die beiden verbleibenden Zine-Ausgaben für 2017 zu abonnieren, der folge diesem Link: GOFUNDME.COM/XCLUSIVX

Wir lesen us.


KAT

.lgbtqia+ activist

.intersectional feminist

.vegan 2009

.straight edge 1998