http://ficko-magazin.de/wenn-die-guten-taeter-sind/

Die Täter werden selten angezeigt und so gut wie nie verurteilt, und die Strafen sind lächerlich gering und oft nicht sinnvoll (anderes Thema). Der Vergewaltiger hat also die Möglichkeit, Gewalt anzuwenden und gute Chancen, nicht von der Justiz oder der Gesellschaft verurteilt zu werden.

Sexueller Missbrauch findet häufig im direkten Umfeld statt. Übergriffiges Verhalten wird von vielen als “Spaß”, “Missverständnis” oder “härterer Sex” gewertet. Stammt der Täter aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis, wird erst geprüft, ob das Opfer vielleicht unglaubwürdig ist, weil er wechselnde Sexualpartner*innen hat, auf “unkonventionelle” Sexpraktiken steht oder psychisch krank ist. Betroffene von sexualisierter Gewalt durchleben nicht selten mehrfach solche Grausamkeiten. Damit wird oft der Missbrauch durch den Freund oder Bekannten nur als “Auslöser” einer früheren Gewalterfahrung gewertet, mit der der Angeklagte seiner Meinung nach natürlich nichts zu tun hat.